Samstag, 20. Februar 2010

What a “fine” City

oder: Ich bin ein Europaeer, holt mich hier raus!

Nach 8 Stunden Flug, den wir ohne besondere Vorkommnisse hinter uns gebracht hatten (Einreiseformulare koennen wir ja nun langsam ausfuellen – obwohl dies die ersten waren auf denen uns in roten Grossbuchstaben die Todesstrafe fuer jeden Drogenschmuggel angekuendigt wurde), landeten wir um 21:45 Uhr Ortszeit endlich in unserem Reiseabschnitt: Singapur. Leo, die uebergluecklich ueber ihren Vegemiteschmuggel schon fast mit ihren Gedanken im Hotel war, verlor an der Sicherheitskontrolle in Singapur allerdings alle Farbe aus dem Gesicht, als die Frau hinter dem Bildschirm uns bat, doch bitte die Rucksaecke zu oeffnen. Ob wir Butterflymesser oder aehnliches dabei haben, wollten sie von uns wissen. Doch alles spitze und ansatzweise gefaehrliche, was uns in den Kopf kam und wir muehevoll aus dem Rucksack popelten (Nagelschere und -feile oder Leos “Leatherman”, mit kleiner Saege, Zange etc.) waren nicht das, was sie suchten. Schliesslich kam uns ein letzter Gedanke: das Campingbesteck. Und mit zufriedener Miene, klappte ein Mitarbeiter den Loeffel, die Gabel und das kleine Messer, mit dem man noch nicht einmal Butter schneiden kann, wieder zusammen und wuenschte uns einen schoenen Aufenthalt. Immer noch mit Vegemite und dem nun offiziell erlaubten Campingbesteck ging es dann ins Taxi und ab ins Hostel.
Der erste Tag verlief dann sehr ruhig und ausser auf der Dachterrasse zu chillen, auf Nahrungssuche zu gehen und das schoene Zimmer zu geniessen, brachten wir nicht viel zustande.
Unser Sightseeing am zweiten Tag begann dann allerdings nicht ganz so gechillt.
Erst einmal fuer alle, die es noch nicht wissen: In Singapur ist naemlich eigentlich mehr verboten, als erlaubt und diese Stadt wird daher auch gerne als “fine” city (fine: Geldstrafe) bezeichnet, weil die Verbotsschilder (auf denen auch immer direkt die Hoehe der Strafe erwaehnt ist) die ganze Stadt schmuecken. Ohne Kaugummi im Mund oder Drogen in der Tasche (hierbei wussten wir naemlich, dass es verboten ist) betraten wir zum ersten Mal die Bahnstation. Da wir vorher noch einen Abstecher zu Starbucks gemacht hatten (schoen guenstig hier:)), hielt Janna noch ihren Becher in der Hand, als ueber Lautsprecher eine nette Stimme darauf aufmerksam machte, dass Essen und Trinken auf dem Bahnsteig verboten ist (was auch sonst?!). Bevor wir uns allerdings auf die Suche nach einem Muelleimer begeben konnten, wollten wir erst noch unsere Kartenkaufaktion beenden, als auch schon ein Bahnmitarbeiter auf uns zugesteuert kam. Mit freundlichem Gesicht (immerhin!) machte er uns dann darauf aufmerksam, dass die Strafe dieses Vergehens bei bis zu 500 SG$ liegt und Janna sich doch lieber schnell einen Muelleimer suchen sollte. Puh, haette der einen schlechten Tag gehabt, waere das wohl anders ausgegangen...

Am naechsten Tag stand dann noch mehr Sightseeing auf dem Programm – diesmal allerdings mit dem Hop on – Hop off Bus. Doch so einfach, wie wir uns das vorstellten, war das nicht. Obwohl das Aufstellen der Verbotsschilder in diesem Land schon recht gut klappt, fehlen die Schilder an anderen Punkten umso mehr. So brauchten wir also tatsaechlich schon eine knappe Stunde, um eine Haltestelle des Buses zu finden, damit wir auch on hoppen konnten. Und diese Suche war eine echte Geduldsprobe: Nicht nur, dass hier im Gegensatz zu Australien, nicht einfach einmal jemand anhaelt und fragt, ob er helfen kann, hatte Janna auch schon wieder so die Schnauze voll von der Stadt, dass Leo wahrscheinlich am liebsten Reissaus genommen haette. Aber obwohl Janna in dieser Stadt haeufig schlechte Laune aufweist (“diese Stadt nervt einfach!”) ist es wohl immer noch angenehmer sie dabei zu haben, als alleine zwischen den ganzen Asiaten zu stehen.
Als wir dann endlich im Bus auf dem oberen Deck Platz genommen hatten und beschlossen so schnell nicht mehr aufzustehen, gab es einen solchen Platzregen, dass wir unsere Plaetze doch ganz schnell wieder raeumen mussten und im unteren Teil (der von der Klimaanlage viel zu kalt war) Unterschlupf suchten. Was fuer eine Aktion!
Abends ging es dann noch ins Kino - “die beste Aktion in Singapur” (wie Leo es treffend bezeichnete).

Heute wurde dann erst einmal ordentlich ausgeschlafen und gechillt, bevor wir uns auf den Weg zum Wahrzeichen Singapurs machten. Dort wurden dann natuerlich Fotos geschossen, wie es sich gehoert – und ehrlich gesagt hatten wir das Gefuehl, dass eher wir, als einzigen nicht-Asiaten, die Attraktion waren und nicht der Singapore Lion. Nachdem dann das erste asiatische Paerchen anfing mit uns und dem Loewen Fotos zu machen, machten wir uns aus dem Staub und machten noch eine Bootstour ueber den Singaporeriver, bevor es wieder Richtung Hotel ging.
Jetzt aber einmal ganz ehrlich liebe Freunde, wir sind nun schon seit einem halben Jahr unterwegs, haben vieles gesehen, vieles erlebt, aber dass es hier so anders werden wuerde, das haetten wir nicht gedacht. Wuerden wir eine Liste fuehren, ueber das Anstarren und die Blicke der Maenner in diesem Land, dann haetten wir schon ein Buch, das dicker waere, als der letzte Band von “Harry Potter” und wohl fuehlt man sich damit nicht gerade.
Die Stadt kann also noch so schoen sein (und sie hat ja nun wirklich schoene Ecken), so richtig wohlfuehlen koennen wir uns hier nicht.
In diesem Sinne freuen wir uns nun doch auf Zuhause, wissen die geile Zeit in Australien noch mehr zu schaetzen und werden nun unserer Lieblingsbeschaeftigung hier nachgehen: Schlafen.
Gute Nacht!

Beispiel eines Verbotsschildes in der Bahnstation:

IMG_6771

Was "Durians" ist, fragt ihr euch?
Wikipedia hilft!

Durian
ist die stachelige Frucht des Durian- oder Zibetbaumes (Durio zibethinus), deren Name vom malaiischen Wort „duri“, das Stachel oder Dorn bedeutet, abgeleitet wird.[1] Sie wird häufig auch als Stink- oder Käsefrucht bezeichnet.
Frisch vom Baum ist die Frucht wohlriechend und -schmeckend. Geschmack und Konsistenz erinnern dann etwas an einen gehaltvollen, festeren Vanillepudding. Innerhalb weniger Tage nach der Ernte entwickelt die Durian allerdings einen für die meisten Nichteinheimischen unerträglichen Geruch und Geschmack, der an faule Eier oder Terpentin erinnert

Durian im Hotel und in Verkehrsmitteln
Aufgrund der Geruchsbelästigung ist die Mitnahme von Durianfrüchten in Hotels oder Flugzeugen meist nicht gestattet. Setzt sich der Geruch erst einmal fest, ist es schwierig, ihn wieder loszuwerden. Deshalb ist es in Hotels üblich, bei Verstoß gegen das Durian-Verbot das Zimmer für eine weitere Woche zahlen zu müssen. In Singapur ist auch das Mitführen von Durians in der MRT (U-Bahn) untersagt, worauf entsprechende Schilder hinweisen; auf eine Strafe wird allerdings verzichtet.


Aber fuer einen leeren Starbucksbecher beinahe 500 SG$ verlangen - die spinnen hier doch alle!
Oldies09 - 20. Feb, 20:43

Hääääääähhh????

Ich bin ja wohl wieder mal ziemlich doof! Was ist denn bloß ein Vegemitschmuggel?? Ist der denn sogar in Singapur erlaubt??? Aber wenn er erlaubt ist, wieso ist das dann ein Schmuggel??
Ich finde übrigens, dass die ganzen Verbote auch hier eingeführt werden sollten - dann herrscht wenigstens mal wieder Ordnung :).
Auf bald zu Hause und auf dass euch der Lufthansastreik nicht stranden lässt!
Die Oldies

Dorfkind Eunike - 21. Feb, 02:30

home sweet home

Hallo ihr Süßen!

Wann kommt ihr endlich nach Hause?? :-)

Was Vegemite ist wusste ich nicht, aber da Wikipedia bekanntlich alles weis, war ich auch schnell schlauer....
Sieht etwas ekelhaft aus, aber hört sich sehr lecker an :-)

Bis bald
1001 Küsse

Leo Lissy - 21. Feb, 03:42

Vegemite

Nur um das mal kurz festzuhalten:
Ich mag kein Vegemite und werde es auch nie moegen. Ich moechte es nur mitbringen, damit ein paar Leute (die ich schon auserkoren habe :)) es probieren koennen. :)

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