Australien Adventure Tour

Tag 1:
Start? 6:30 Uhr
Stimmung? muede
Lust? na ja
Ziel? Das kleine Dorf Quorn
Ca. drei Stunden spaeter hatten wir das Ziel auch schon erreicht.
Temperatur? 44 Grad im Schatten
Nach dem Ausraeumen des Essensvorrates (inkl. Kangaroofleisch und Camelwuerstchen) wurde kurzerhand die fleischfreie Woche einberufen und der folgende Burger zum Lunch nur mit Salat, Kaese und Tomate gegessen.
Schon von Anfang an ein sehr wichtiges Thema war das Wasser trinken in der naechsten Woche – aber was es da alles zu beachten gibt (wow!):
- auf keinen Fall zu wenig trinken
- aber auch nicht zu viel
- nicht zu kalt
- aber auch nicht zu warm
- so Zimmertempartur (sehr witzig bei 44 Grad im Schatten)
- und zwischendurch auch nochmal ein Sportgetraenk oder eine Cola fuer den Zuckerhaushalt
Okay, wir geben unser Bestes!
P.s. Wir kriegen sogar Wasser for free: das gefilterte Regenwasser (schmeckt ein bisschen komisch, kann man aber ohne Bedenken trinken) NEIN DANKE! (und ja wir haben es probiert!)
Der geplante Ausflug zum 5km Wandern wurde abgeblasen (zu heiss!) dafuer ging es an den Strand. (Leider aber der haesslichste bisher).
Mal sehen was uns noch so erwartet...
Bereits nicht zu ignorierende Mitfahrer:
1)Der, der alles hat, ueberall war und alles weiss. Noch Fragen?
2)Die beiden Asiaten (Schicksal?), die sich waehrend der drei Stunden Fahrt die ganze Zeit schminken, kuenstliche Wimpern ankleben und ihren Spiegel nicht aus der Hand legen.
- hilft aber leider nichts.
3)Der Mann, der aussieht, wie Willi von Biene Maja.
Und einem bunt gemischten restlichen Haufen. Alle nett und zum Abend hin wurde die Stimmung auch immer entspannter, alle sind ins Gespraech gekommen und wir sind sicher, dass es eine erlebnisreiche Woche wird...
Trotz vegetarischer Woche haben wir natuerlich beim BBQ das abenteuerliche Fleisch probiert (einen Quadratzentimer von jedem).
Und obwohl man Emu (schmeckt wie Frikadelle) und Kangaroo (aehnlich wie Lamm und Gefluegel) – Camelwurst ging gar nicht ! - essen kann, ging es einfach nicht.
Probieren ist genug!
Tag 2:
Backpackerweisheit:
Wenn man an einem Tag locker knappe 3 Liter Wasser trinkt und davon bis abends nicht einmal fuer kleine Koenigstiger muss, dann ist es eideutig zu heiss.
Temperatur: 42 bis 45 Grad im Schatten.
Stimmung bei Aufbruch zum Ausflug: gut!
Stimmung beim ersten Halt der Flinders Ranges Tour und beim Wallaby suchen: auch gut!
Stimmung beim zweiten Stop und beim Start der Wanderung: immer noch gut!
Stimmung ca. 2,5 und 6 km Wanderung bei 44 Grad spaeter: kein Kommentar!
Die Idee, einen Bollerwagen mit integrierter Kuehlkammer und ausreichend (!!!) Wasser hinter sich herzuziehen ist eigentlich sehr gut, aber beim Wandern nicht so richtig angebracht – die Realisierung dieses Traumes wurde also gleich gestrichen. Trotzdem: 1,5 Liter Wasser, die auf dem Weg nach oben auch noch die grandiose Eigenschaft entwickelt, so heiss zu werden, dass man Nudeln drin kochen koennte, reichen definitiv nicht aus! (zu doof, dass wir keine Nudeln dabei hatten)
Und so ganz nebenbei: Das Gefuehl zu haben Wasser zu brauchen, aber nicht genug zu haben (wer sollte das auch alles tragen?) ist ziemlich

Tag 3:
Was fuer ein Start in den Morgen – und das auch noch mitten in der Nacht. Um 4:30 am hiess es heute Abfahrt. Viel zu spaet aufgestanden und in Hetze gefruehstueckt, ging es dann mit Sack und Pack nach Coober Pedy. Viel zu muede (weil man in diesen Bussen einfach nicht richtig schlafen kann) und mit wunden Hinterteilen erreichten wir um die Mittagszeit dann endlich die wohl nicht nur durch die bekannten Edelsteine (Opale) sehr bekannte Stadt im Outback.
Das besondere an Coober Pedy, einmal abgesehen davon, dass es eine Stadt mitten in der Wueste – im Nirgendwo – ist, sind die Haeuser, die hier groesstenteils unter der Erde gebaut werden...
So sollte sich auch unsere Schlafstaette diese Nacht unter der Erde befinden. Ziemlich verrueckt, aber wahr (mindestens genau so verrueckt wie Leos komische Stelle (Biss, Stich, was auch immer?), von dem wir erst dachten, dass es ein einfacher Mueckenstich ist, der mittlerweile aber ganz und gar nicht mehr so aussieht.
Nach “Stadt”besichtigung, Kangaroobabyfuetterung und dem so genannten “noodeln” (an einem bestimmten Platz nach Fotch suchen, ein Vorgaenger des Opals) ging es abends zum Pizza-Dinner.
Und nach letzten Abendplaeuschchen dann in unser unterirdisches Schlafgemach, aber geschlafen werden sollte noch lange nicht.
Kaum war das Licht geloescht ging das unterirdische Schnarchkonzert los. Nach kurzen frustrierenden Einschlafversuchen folgte allerdings ein waschechter Lachflash, der unsere beiden Kabinengenossen zwar anscheinend noch mehr nervte, als das Schnarchen, sich aber auf Grund des Grunzkanons nicht vermeiden liess.
Nach einer halben Ewigkeit und nachdem die Grunzgeraeusche ein bisschen beruhigt hatten, sollten wir dann auch noch unsere vier Stunden Schlaf bekommen, bis es dann um 4:30 hiess “let's hit the road” - das Ziel: Uluru.

Tag 4:
Dieser Tag war eindeutig DER Bustag der Tour. Es hiess also fuer uns heute von 4:30 am bis ca. 16:30 Busspass. Natuerlich hatten wir ein paar Pausen: Ein Abstecher in die “Painted Desert” und auch Lunchtime an der Raststaette (es gab, wie schon die letzten beiden Tage: Sandwich – also total abwechslungsreich!) und durchaus eine Menge Spass. Zum Beispiel beim Bestaunen von Leos mittlerweile staendig tauber Hand.
Doch das Sitzen hat sich auch ohne Frage gelohnt, da waren sich alle einig als wir dann endlich zum Sonnenuntergang am Uluru angekommen waren. Und dazu kam noch unser unfassbares Glueck mit dem Wetter. Nachdem es den ganzen Tag geregnet hatte (kommt auch nicht so haeufig vor in der Wueste) hatten wir am Uluru angekommen Traumwetter. So konnten wir also das Frabspiel mitten in der Wueste ausgiebig geniessen. Genau so wie den unglaublichen Sternenhimmel, der uns bei unsere, anschliessenden BBQ Gesellschaft leisten sollte.
Was fuer ein unglaubliches Land.



Tag 5:
Juhu ! Heute hat sich das Geheimnis ueber Leos komische Hand geloest. Oder auch nicht juhu. Nachdem es Leo gestern Abend immer schlechter ging, wurde heute von unserem Treklaeder Dave kurzerhand ein Ranger am Uluru Cultural Center zu Rate gezogen. Wir verstehen zwar nicht, wie sie es nicht bemerken konnte, aber bei der komischen Stelle auf ihrer Hand handelt es sich um das Werk eines Skorpions. Unglaublich aber wahr (und sogar so selten, dass selbst unser Dave, der mit zweitem Namen Steve Irwin heisst und sonst wirklich fuer alles eine Loesung hat, nicht sofort weiter wusste). Es ist aber alles gut, also kein Grund zur Sorge.
Bevor wir allerdings bei diesem Abschnitt des Tages angekommen waren, hatten wir schon eine Menge erlebt. Nach einer sehr kurzen nacht im Red Center ging es um 4:50 am los zum Sonnenaufgang am Uluru.
Wieder bot sich uns ein unglaubliches Farbspiel, das man einfach gesehen haben muss.

Kurze Zeit spaeter ging dann fuer Leo die Tour UM den groessten Sandstein der Erde los und fuer Janna, die keine Lust auf einen Spaziergang hatte, ging es mit ein paar anderen Tourmitgliedern oben DRAUF.
346 m lagen vor ihr und oben angekommen gab es dann als Belohnung einen Blick, den man wohl sonst nirgendwo bekommt: Die unfassbaren Weiten des Red Centers, fuer die Australien zwar bekannr ist, dessen Ausmasse man sich aber nicht im Traum vorstellen kann.

Nachdem alle von Umrundung und Klettern wieder heil am Treffpunkt angekommen waren, ging es ueber das Cultural Center zum naechsten Naturspektakel: Kata Tjuta.
Ebenfalls riesige Steine, die eigentlich gar nicht in die flache Gegend passen und deren Groesse man sich auch erst vorstellen kann, wenn man selbst davor stand. Einfach atembraubend.
Nach anschliessendem Lunch (Sandwich – juhu!) ging es dann wieder in den Bus und ab zu unserer letzten Uebernachtungsgelegenheit, direkt neben dem Kings Canyon.
Mit einem leckeren letzten Essen und Lagerfeuer brach unsere letzte Nacht nur mit Schlafsack und Isonmatte unter dem freien und atembraubendsten Sternenhimmel, den man sich vorstellen kann, an, der uns sogar noch Sternschnuppen schenkte.


Tag 6:
Frueh wie immer starteten wir auch heute in unseren letzten Tag. Schon zum Sonnenaufgang waren wir am Fusse des Kings Canyon, der in den folgenden 3,5 Stunden bestiegen und bewandert werden sollte. Was uns hier an Natur und Landschaft noch einmal geboten werden sollte, bestaetigte uns nur noch einmal in unserer Meinung, dass Australien eines der schoensten Laender der Welt ist.
Anschliessend ging es dann in unseren Bus, der nun die letzten Stunden nach Alice Springs vor sich hatte. Mit Lunchstop (juhu, kein Sandwich!) und einem letzten Halt auf einer Camelfarm, wo Janna sich mit sieben anderen Teilnehmern noch einen Kamelritt heil hinter sich brachte, rollten wir dem Ende unserer Outbacktour entgegen.
Abends ging es dann noch zu einem letzten gemeinsamen Essen mit allen, wo Leo dann auch noch ihre Skorpionzeremonie und eine Trophaee ueber sich ergehen lassen musste.
6 Tage und 2700 km Red Center und viele atembraubende Momente liegen hinter uns und morgen geht es noch einmal fuer zwei Naechte zurueck nach Adelaide. Raus aus dem Outback, wo der Himmel ein bisschen blauer ist, die Wolken rot-braun leuchten, die Sterne heller strahlen und die Landschaft so aehnlich, doch so unterschiedlich und immer wieder faszinierend ist und wo man Wildpferde, wilde Kamele und Kangaroos von der Strasse aus beobachten kann.
Was fuer eine tolle Woche!


Leo Lissy - 24. Nov, 20:57