Weihnachten einmal ein bisschen downunder

Nachdem wir uns in den letzten Tagen ausserordentlich gut in Bondi Beach eingelebt, den Strand genossen, uns ans regelmaessige abendliche Kakerlakenjagen gewoehnt und ordentlich Essensvorrat fuer Weihnachten angesammelt hatten, konnte unserem “deutsch-australischen” Weihnachtsfest am 24.12. nichts mehr im Wege stehen. Wir feierten zwar, wie wir es gewohnt sind, am 24.12. abends, haben uns aber dafuer fuer ein typisch australisches WeihnachtsBBQ entschieden.
So wurde am Donnerstag (waehrend in Deutschland noch alle in den 24.12. hineinschliefen) den ganzen Tag die Wohnung vorbereitet, geputzt, Essen zubereitet und unser super Tannenbaum geschmueckt (dieser besteht aus zusammengebastelten Bierkartons, Blumen und anderem Gestruepp – eben auch ein bisschen anders), bis es dann am abend endlich hiess: “Merry Christmas” und Guten Appetit! (Aber ganz ehrlich, so richtig Weihnachten war fuer uns trotzdem nicht – na ja, wir haben es immerhin versucht)
Nach unserem super Essen gab es dann sogar einige kleine Geschenke. Wir Maedels haben untereinander Julklapp gemacht und von Zuhause kamen per Paket und ueber Jens auch noch ein paar kleine Ueberraschungen, ueber die wir uns riesig gefreut haben. An dieser Stelle noch einmal ein grosses Dankeschoen an die Eltern und Tina :)
Danach wurde einfach nett zusammengesessen und getan, was auf einer Feier getan werden muss.
So schnell wie es gekommen war, war es aber auch schon wieder vorbei und den 25.12. (in Australien ja der eigentliche “Christmas Day”) verbrachten wir gemuetlich mit Wifi bei Mc Donald's nutzen (mein Gott gehen am Weihnachtsvormittag viele Menschen zum Burgeressen ins Familiemrestaurant) und nichts tun – aber auch dabei hatten wir eine Menge Spass. So wurden ausgiebig Weihnachtsfilme geschaut, Reste gegessen, geschlafen und so weiter - wie ein richtiger Feiertag eben.
(Die Kakerlakenjagd am Abend zaehlen wir jetzt einmal nicht dazu, die sind mittlerweile wirklich Alltag geworden).
Nachdem wir uns also am 25.12. ausgiebig vom nicht vorhandenen Weihnachtsstress erholt hatten, zog es uns am Samstag in die Stadt – wir wollten eigentlich ins Sealife Aquarium.
Dass der 26.12,. in Australien als “Boxingday” bekannt, ganz anders verbracht wird, als in Deutschland, wo man am 2. Weihnachtstag ja generell nicht soo viel unternehmen kann, war uns klar. Dass die Stadt nicht leer sein wird, hatten wir also schon vermutet, aber dass dieser beruehmt beruechtigte Tag wirklich keinen anderen Namen, als Boxingday verdient hat, das wurde uns erst klar, als wir in der Stadt aus der Bahn stiegen.
Die Schaufenster waren mit “Reduziert-Plakaten” zugekleistert, die Strassen waren so voll von Menschenmassen, dass man die Geschaefte ueberhaupt nicht mehr erkennen konnte, an den Geschaeften standen Tuersteher, die dafuer sorgten, dass es nicht mehr Menschen moeglich ist, in den Laden zu gehen, als vom Geschaeft gewuenscht und vor diesen Laeden warteten in langen Schlangen noch mehr Menschen. Die Geschaefte, die sich den Luxus eines Tuerstehers nicht leisten wollten oder konnten, platzten meist aus allen Naehten und es stellte sich schnell die Frage, warum wirklich so viele Menschen am 26. Dezember einkaufen gehen, obwohl sie wissen, wie voll es werden wird.
So sah es leider am Sealife-Aquarium auch nicht anders aus und wir verschoben unser Vorhaben auf einen anderen Tag.
Stattdessen suchten wir uns ein Einkaufszentrum, das nicht ganz so voll war, schlenderten dort ein bisschen herum und besuchten anschliessend noch Paddys Market (ein riesger Indoor-Markt, wo es alles gibt, was nicht gebraucht wird), den Leo und Janna allerdings direkt wieder verliessen, da es dort auch nicht anders aussah, als im Rest der Stadt.
Da das Wetter heute nicht wirklich gut war, ging es danach dann zurueck in unser kuscheliges Kakerlakenappartment, wo immer noch Reste darauf warteten gegessen zu werden.
Was fuer untypische Weihnachtsfeiertage.


Leo Lissy - 27. Dez, 12:13