Freitag, 2. Oktober 2009

Opa Homunculus und der tapfere DDR Fernseher

In eine fremde Stadt zu fliegen und keine Unterkunft zu haben ist ja generell schon mal nicht von Vorteil. Leo und Janna betraten genau unter diesen Bedingungen Bostianischen Boden.
Sie verliessen also den Flughafen Boston Logan Richtung Westen und machten sich auf den Weg in ein “Hotel”. In einem kleinen Vorort von Boston (eigentlich ist es Boston, es fuehlt sich nur nicht so an) liegt das Farrington Inn.
Ohne Buchung und mit einer optimistischen Einstellung betraten sie das Farrington Inn. Ein kleiner, grauhaariger Mann machte ihnen die Tuer auf. Seine grauen Haare sind an den Seiten abrasiert, der Rest ist zu einem Zopf zusammengebunden. Eine muffelige Geruchswolke kam Leo und Janna entgegen. “Ein Zimmer mit Kueche waere nicht schlecht…”, Janna koennte ja mal ihre Kochkuenste unter Beweis stellen. Mit einem leuchten in den Augen nahm der Rattenfaenger die Mastercard in Empfang und liess sie durch den Automaten gleiten. Anschliessend fuehrte er die Beiden in Zimmer 110 inkl. “Kitcheness”. (Dieses ist selbstverstaendlich teurer als die anderen Zimmer, die keine Kueche haben)
Als die beiden alleine sind und das Zimmer naeher in Betracht nehmen, stellt sich schnell die Frage nach der Gegenleistung fuer die fast 90 Dollar: So, lieber Herr Rattenfaenger, unter “Kitchen” versteht man eigentlich mehr, als nur eine Spuele, einen nicht kuehlenden Kuehlschrank und eine Mikrowelle die aussieht, als wuerde sie explodieren, wenn man sie das naechste Mal benutzt. Mal davon abgesehen, dass die Ausstattung aus einem Teller, einer Tasse und einem Topf besteht (ohne Herd?) – nur weil die Einrichtung aussieht, wie aus der Steinzeit, heisst es nicht, dass wir nicht mittlerweile bis zum Besteck vorgedrungen sind.
Des Weiteren befindet sich in diesem Raum eine riesige Lampe, die ein bisschen aussieht, wie die von Aladdin hoechstpersoenlich, allerdings nicht funktioniert und ein Fernseher, der die mutige Reise aus der DDR bis nach Boston angetreten hat, natuerlich aber auch nicht funktioniert und deswegen mit 100%iger Wahrscheinlichkeit von jedem Besucher mindestens einmal angepoebelt wird. Aus Trotz hat er sich angeeignet, seine Programm ohne zu Fragen und ganz von alleine umzuschalten, wobei jedes Programm aus Ameisenfussball besteht.
Die Frage nach dem Sinn des Vogelhaeuschens auf der 800 Jahre alten Kommode stellten sich Leo uns Janna gar nicht erst. Es wuerde sie nicht wundern, wenn das die Wochenendresidenz des gemeinen Homunculus ist, der seinem Leben im Wandschrank ab und zu einmal entfliehen muss.
Noch einmal nebenbei erwaehnt, verfuegt das wundervolle Zimmer ueber eine altbekannte Klimaanlage, die dafuer sorgt, dass man wieder einmal das Fenster nicht schliessen kann. Da gleichzeitig die Heizung natuerlich nicht funktioniert und es in Boston langsam Herbst wird, kann man sich die durchschnittliche Zimmertemperatur vielleicht ungefaehr vorstellen.
Das einzig Gute an dieser Unterkunft: Der Mann vom “Reservation - Service” konnte uns erst einmal nur ein Zimmer fuer eine Nacht vermitteln. Schade. So waren Leo und Janna leider gezwungen, sich fuer die naechsten Tage eine neue Unterkunft zu suchen.
Wir ziehen also um. Ab morgen heisst unsere Adresse: The Constitution Inn mitten in Boston.
Ob wir die Nacht in dieser Absteige allerdings ueberleben, bleibt dem gemeinen Homunculus ueberlassen.

Lassen wir uns also einfach ueberraschen.

Edit: Ein kleiner Eindruck:

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Oh happy day…?

oder Willkommen zum Fruehtueckstalk

Waehrend wir uns nun mal wieder am Flughafen befinden, um unsere naechste Station (Boston) anzufliegen und uns das gute “Dunkin’ Donuts”-Breakfast reinhauen, dachten wir uns, wir koennen ja einmal produktiv werden und euch von unserem letzten Tag in der “windy City” erzaehlen (obwohl ihr es ja eh erst spaeter zu lesen bekommt, aber egal).

Der Tag fing eigentlich auch nur die ersten drei Minuten vielversprechend an. Bis wir unseren Eee anschalteten, um uns um unsere Unterkunft in Boston zu kuemmern. Von da an nahmen die zwischenzeitlichen Stressattacken leider kein Ende mehr *ausrast*. Die Kreditkarten funktionieren nicht, Boston ist sch*** teuer und die besten Hostels dazu auch noch ausgebucht, selbst saemtliche Alternativmoeglichkeiten (Hilton etc.) stellten sich als nicht-Alternative heraus (danke nochmal an Wolle und Geli fuer die versuchte Stressbewaeltigung). Was fuer ein Start in den Morgen.

Trotz allem trieb es uns irgendwann doch raus in die City. Wir drei (Leo und Janna inkl. Dominic) wollten uns Fahrraeder leihen, entschieden uns aber kurzerhand dagegen, weil sie natuerlich zu teuer waren. So ging es einmal wieder zu Fuss durch Chicago, bis zum Navy Pier (ein bisschen wie Dom, nur fuer Kinder und das ganze Jahr) und irgendwann dann auch wieder zurueck zum Hostel. Wir sind der festen Ueberzeugung, dass ein Schrittzaehler bei uns schon lange vor Verzweiflung explodiert waere.
Nach kurzer Verschnaufpause und einer weiteren, fuer diesen Tag nicht ganz untypischen, Stressattacke ging es dann aber noch weiter. Wohin? Jaha, es ging zum Wrigleyfield, ein Baseballspiel der Cubs angucken. Okay zugegeben, wir vergleichen das Spiel mit Brennball und finden es eher langweilig, als besonders aufregend, aber es war eine tolle Erfahrung. Danke an Dominic (der dies uebrigens nicht lesen kann) fuer die tolle Idee. ABER hinzufuegend muss noch erwaehnt werden, dass uns die bekannten Peanuts und Chicago Hotdogs nicht wirklich vom Hocker gehauen haben. Dafuer allerdings umso mehr die kleinen Snoopy-Plueschtiere, die es als Geschenk am Eingang gab.
Und noch eine Frage an diejenigen, die Ahnung haben: Ist Baseball anstrengend? Die bewegen sich da ja kaum… ?!

Nach zwei Stunden - die dritte Stunde bei gefuehlten minus 10 Grad blieb uns erspart - ging es dann wieder ins Hostel. Dort hiess es dann eigentlich nur noch Sachen packen, ein bisschen mit Joe und Dominic plaudern und um 2:45 am zum Flughafen.

So einen unproblematischen Flug, wie diesen haben wir wohl noch nie gehabt. Einchecken, Gepaeck abgeben, Sicherheitskontrolle, Fruehstueck, Boarding, einschlafen, Start, kurz aufwachen, Wasser trinken, einschlafen, aufwachen, Landen.
Der Weg zum geplanten Hostel verlief auch reibungslos – das ist ja schon fast langweilig…
Nun haben wir wenigstens fuer die erste Nacht einen Schlafplatz. Ob wir hier bleiben wollen, wissen wir allerdings noch nicht so genau. Die versprochene Kueche hat keinen Herd, es ist verdammt kalt und der Typ bei dem wir eingecheckt haben, fragt Janna nach zwei Stunden, als sie wegen des nicht funktionierenden Wi-Fis fragt, wer sie ist, mal davon abgesehen, dass die Zimmer aussehen wie bei Ur-Ur-Oma zu Hause. Hmm. Na ja, wie werden sehen.

Leo zum Vergleich des super Hostels in Chicago und dem Omapuff in Boston:
“Ja das Personal war auch viel netter, mit denen konnte man sich wenigstens unterhalten. Mit dem Freak hier wuerde ich mich nie unterhalten… damit der mir dann erzaehlt, welchen Hirsch er wieder neu gejagt und ausgestopft hat oder was…”

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