Beginnend mit einem Besuch im Central Park (mit deutlich besserer Laune als gestern) trieb es uns heute Richtung Downtown, genauer gesagt zum Ground Zero. Fuer einen Nicht-Amerikaner - es mag jetzt komisch klingen - zuerst schwer zu erkennen. Wo einst die Twin Towers standen, ist nun eine riesige Baustelle umrundet von tausenden von Bauzaeunen. Eine wirklich beeindruckende Atmosphaere, in der uns beiden ehrlich gesagt zum ersten Mal wirklich das Ausmass des 11. September 2001 klar geworden ist. Obwohl wir selbst die Skyline New Yorks vorher nur von Fotos kannten, ist die heutige "Luecke", die die Twin Towers hinterlassen haben, eindeutig. Die Groesse allerdings, ist nur noch schwer vorzustellen. Da steht man am Ground Zero, um einen herum Gebaeude, die so hoch sind, dass man das Gefuehl bekommt, so hoch kann man kaum gucken. Und dann sieht man Fotos, auf denen deutlich zu erkennen ist, dass das WTC knapp doppelt so hoch war. Unbelievable!
Mehr ueber die weiteren Planungen am Ground Zero konnten wir dann am Memorial Place erfahren - und eines steht fest: Sollte diese Gedenkstaette so wie geplant irgendwann stehen, wuerden wir sie gerne noch einmal besuchen. Wo die Twin Towers standen sollen grosse "Loecher" mit Wasserfaellen entstehen. Drum herum sollen dann nur Baeume stehen. Ausserdem ein Stueck weiter weg noch neue Buerotuerme, die aber nicht ansatzweise so hoch werden sollen, wie es die Twin Towers einst waren.
Soviel Sightseeing macht muede, darum waren wir dann erst einmal etwas Essen und Trinken. Gestaerkt und mit neuer Energie gingen wir dann zu J&R. So etwas wie Media Markt in Deutschland, nur eben 10x so gross. Jede Soft- bzw. Hardware hat ihr eigenes Gebaeude. Somit gibt es ein ganzes Haus voller Zahnbuersten, eins voller Fernseher, eins voller Cameras usw.. Da Janna eine neue Camera kaufen wollte, waren wir hier genau richtig. Sofort nahm uns der super nette Japaner Libertus Judas in Empfang und verkaufte uns die Canon Powershot SX200IS, Jannas ganzer Stolz.
Aufgrund unseres hohen Wasserkonsums (Viel Trinken ist schliesslich wichtig) mussten wir nun fuer Janna eine Toilette suchen. Burger King war unsere erste Option. Leo wartete draussen, da es in diesem Burger King unbeschreiblich voll war. Janna, die eigentlich nur kurz Pipi machen wollte, kam und kam nicht wieder. Leo fing an sich Sorgen zu machen und zu allem Ueberfluss wurde sie nun auch noch von einem 9/11 - Bilderbuechermann angequatscht. "Hi, How are you? Take a look at the picture..." Leo laechelte ihn bemitleidenswert an "No, thanks." Doch Huso (so sein Name) gab nicht so schnell auf und nutzte die 20 min in denen Leo vergeblich auf Janna wartete. Auch komplimente wie "You've got beautiful eyes" oder "You've got a beautiful smile" blieben nicht aus. Das Ende vom Lied: Leo blieb stark, kaufte kein Bilderbuch und bekam es letztendlich geschenkt, mit einer Handynummer darin. Dass das versprechen, mit ihm am naechsten NAchmittag Essen zu gehen, mit gekreuzten Fingern bestaetigt wurde, muss Huso ja nicht wissen...
- Die spinnen die Amis -
Die Brooklyn Bridge und die Suche nach einem Platz von dem aus man sie gut sehen konnte, den wir letztendlich auch fanden, bildete den kroenenden Abschluss. Mit Fuessen, die uns wahrscheinlich am liebsten erschlagen wuerden, wenn sie koennten, ging es dann zurueck Richtung Hostel.
-Tja, Sightseeing in New York ist kein Ponyhof und wir sind nicht Wendy -
Leo Lissy - 7. Sep, 22:22
Wuerde man sich als Tourist ausschliesslich im wunderschoenen Central Park aufhalten, wuerde man garantiert ein anderes Bild des Durchschnittsamerikaners entwickeln, als es alle Anderen haben. Denn der lauffaule, haeufig leicht bis schwer uebergewichtige Amerikaner ist hier, bei 20 Joggern die pro Sekunde an einem vorbei flitzen (allerdings angezogen), schwer zu finden. Lauffaul sollte man allerdings vor allem als Tourist im Central Park wirklich nicht sein. Denn dieser ist fuer uns, obwohl Grossstadtkinder schon gefuehlt so gross, wie halb Hamburg, nur doch noch ein bisschen gruener.
Verliebt auf den ersten Blick in den New Yorker Central Park trieb es uns allerdings noch weiter. Auf der Tagesordnung stand: Eher planlos NY kennenlernen, erste Eindruecke sammeln, noch einmal im Cenral Park entspannen und letztendlich ein Besuch der 5th Avenue (eine der bekanntesten Shoppingmeilen NYs). Hierueber zitiert unser guter ADAC Reisefuehrer: "Neben der bekannten Einkaufsstrasse 5th Ave und den grossen Kaufhaeusern (...) bietet Manhatten Myriaden von Geschaeften, die praktisch alles fuehren, was Menschen je gebraucht und nicht gebraucht haben." Dem koennen wir nur voll und ganz zustimmen, denn neben dem durchaus wichtigen (!) Abercrombie and Fitch Store findet man auch Geschaefte, die voll und ganz (ueber mehrere Etagen) mit M&M Fanartikeln ausgestattet sind.
- Was fuer eine verrueckte Stadt -
Leo Lissy - 7. Sep, 10:14
Wir haben lange drauf gewartet und haetten doch irgendwie nie damit gerechnet, dass es irgendwann mal soweit ist ... aber ganz ehrlich, haetten wir vorher gewusst, dass fliegen so schwierig ist, haetten wir wahrscheinlich den Weg nach New York mit dem Schiff angetreten. Dank unserer Bomben Orientierung am Hamburg Airport, hat uns das Betreten des ersten Fliegers nach London keinerlei Schwierigkeiten bereitet. Doch dies sollte sich am Londoner Flughafen Heathrow schlagartig aendern:
Erste Aufgabe: Finde Gate B ohne dafuer einen speziell angefertigten Stadt- bzw. Lageplan zu besitzen. Loesung: Ahnungslos gucken, sich vom netten Flughafenpersonal helfen lassen, Pfeilschildern (die auch gerne mal in unterschiedliche Richtungen weisen) folgen und letztendlich in die Tranferbahn (!) - Janna war komplett ueberwaeltigt - zum Gate B steigen...
Zweite Aufgabe: Leos Unmengen an Englischer Waehrung ( 5 Pfund ! ) an den Mann bringen. Loesung: Sching, Schang, Schong - wer fragt? Leo ist das Opfer. Eine Viertelstunde lang vor dem einzigen Cafe am Gate stehen und sich dann fuer zwei Aepfel (Preis 1,20 Pfund) entscheiden. Naja, das mit dem Geld ausgeben ueben wir ja noch...
Mit Apfel bewaffnet und riesiger Freude, dass wir heute dem Doctor fern bleiben koennen ( An Apple a day, keeps the doctor away) betreten wir somit die Boeing 747 - 400 Richtung New York JFK. Man stelle sich folgende Situation vor:
Leo und Janna laufen komplett reizueberflutet, voller Begeisterung ueber Fernseher, Kopfhoerer und Decken auf dem Sitz bis zu ihren Plaetzen (vorletzte Reihe). Dort freuen sie sich noch weiter tierisch ueber Socken, Schlafmaske und Zahnbuerste (!), die jedem Passagier zur Verfuegung stehen. Komplett zufrieden und voller Ueberzeugung, dass dieser Flug super entspannt und total problemlos verlaufen wird, lassen sie sich auf ihren Sitzen nieder.
Doch die Probleme liesen nicht lange auf sich warten... Jannas Rucksack durfte laut Anweisung des Flugbegleiters ( Brandon ) nicht unter ihrem Sitz verstaut werden und wurde kurzerhand von Brandon persoenlich ins Gepaeckfach ueber unseren Koepfen verfrachtet. Doch nachdem die Anschnallgurtanzeigen (ebenfalls ueber unseren Koepfen) erloschen waren, musste Leo laut Anweisung von Janna ihren Rucksack aus dem Gepaeckfach (ihr wisst schon - ueber unseren Koepfen) heraus holen. Leo, die schon mit einer schlechten Vorahnung aufgestanden war, hatte leider Pech: Denn ihr gar vorsichtiges Oeffnen des Gepaeckfachs (welches sich ueber unseren Koepfen befindet) bewirkte leider rein gar nichts. Das Drama nahm seinen Lauf: Der ca. 1 quadratmeter grosse und 10 Kilo schwere Koffer des Herrn Glatze aus Holland (sehr unangenehmer vorderer Sitznachbar, wie Leo spaeter feststellte) fiel ihm selbst kurzerhand mit einem lauten Krawumm!! auf den Kopf. Leo (knallroter Kopf) stand regungslos auf dem Gang und machte mit stottern in der Stimme Janna dafuer verantwortlich (Wieso auch nicht, denn es war ja ihr Rucksack). Diese stand auf und nahm ihren Rucksack selbst in die Hand... was waere wohl passiert, haette man sich sofort fuer diese Reihenfolge entschieden?
Nun naeheres zu dem werten Herrn Glatze: Hollaender, schaetzungsweise mitte 50. Er traegt ein verwaschenes, marienkaeferaehnliches Poloshirt und eine Brille a la Harry Potter, die ihm links und rechts die Pausbacken im Gesicht abschnuert. Herr Glatze kann weder still sitzen bleiben, noch aufhoeren sich ausgiebig am rechten Ohr zu kratzen. Alle drei Minuten zuppelt er sein pinkes Kopflaetzchen zurecht, das knapp ueber Leos TV haengt. Danach beschliesst er kurzerhand sich noch einmal anders zu positionieren und wirft sich beherzt mit seinen 90 Kilo in seinen Sitz, sodass Leo ihren Fernseher alle 4 Minuten ein kleines Stueck naeher an ihrem Gesicht begruessen kann. Also nicht gerade die angenehmste Art von Sitznachbar.
Und wenn wir uns gerade einmal nicht mit Herrn Glatze, seinem Koffer oder auch Alternativ einmal mit Jannas verschollenem Reisepass (Panik! - der natuerlich nicht verschollen war) oder Leos Thrombose in saemtlichen Koerperteilen beschaeftigt haben, gab es da noch eine weitere Huerde auf dem langersehnten Weg bzw. Flug in die Stadt, die niemals schlaeft: Das ausfuellen der Einreiseerlaubnis oder was auch immer - Papierkram...
An dieser Stelle danken wir unseren Lehrer, die uns wie erwartet, wirklich auf den Ernst des Lebens vorbereitet haben (oder auch nicht...). Doch mit ein bisschen Verzweiflung, darauf folgendem Humor, der Entscheidung doch eine Stewardess zu Rate zu ziehen und dem wohl meisten Papierverbrauch im Flieger (anstatt jeder zwei, jeder fuenf Formular - irgendwas war immer falsch!) haben wir auch diese Huerde erfolgreich gemeistert. Ein Exemplar bringen wir als Souvenir mit nach Hause, mal sehen wie es euch damit ergangen waere...
Nach 7,5 Stunden Flug und mit ungelogen 70 Minuten Verspaetung (das ist ja schlimmer als bei der Deutschen Bahn) sind wir dann auch endlich um ca. 19:00 Uhr Ortszeit in New York gelandet. Nach einer weiteren Stunde Sicherheitskontrolle, standen wir dann endlich muede und leicht ueberfordert, mit Gepaeck beladen am Flughafen und nach einer weiteren knappen Stunden sassen wir dann endlich in unserem Shuttle Richtung Hostel (ueber das Fahrverhalten der Amis, vom Benutzen der Hupe als allgemeines Kommunikationsmittel mal abgesehen, laesst sich streiten - dies nur ganz nebenbei). Doch die Muedigkeit und die leichte Orientierungslosigkeit liesen die Stimmung immer abwechselnd auf das Tagestief sinken und so konnte uns weder NY bei Nacht, noch die Ankunft im Hostel ein Laecheln ins Gesicht zaubern. Im Gegenteil: Den Traenen nahe, knappe 24 Stunden auf den Beinen, bezogen wir unser Hostel Zimmer, das uns eher an ein Kellerzimmer mit Bett erinnerte, als an einen Raum, in dem wir eine Woche lang wohnen und schlafen sollten.
Mit doch ein bisschen Heimweh und der Hoffnung "morgen sieht die Welt bestimmt schon anders aus" - danke an dieser Stelle Mama und Papa fuer solch hilfreiche Sprueche - ging es fuer uns beide dann endlich ins Bett...
Oh, what a day...
Leo Lissy - 6. Sep, 22:08
Wo ist eigentlich mein Reisebesteck???
Leo Lissy - 4. Sep, 02:23
Noch 19 Stunden und 32 Minuten bis zum Abflug.
Stress? Ja.
Aufgeregt? Ja.
Chaos? Ja.
Sachen gepackt? Joa.
Rucksack zu klein? Ja.
Handgepäck? Ja.
Auch zu klein? Ja.
Chaos? Ja.
Immer noch Chaos? Ja.
Wenn wir das alles vorher gewusst hätten... ;)
Leo Lissy - 4. Sep, 02:16
Hier ist unsere geplante Reiseroute:
04.09.2009 Hamburg - London
04.09.2009 London - New York
11.09.2009 New York - Toronto
26.09.2009 Toronto - Chicago
01.10.2009 Chicago - Boston
06.10.2009 Boston - Los Angeles
11.10.2009 Suntrek Discovery Tour von LA nach San Francisco
17.10.2009 San Francisco
26.10.2009 San Francisco - Honolulu
03.11.2009 Honolulu - Sydney
04.11.2009 Sydney - Adelaide
18.11.2009 Adelaide - Alice Springs Discovery Tour
23.11.2009 Alice Springs - Cairns
Bis 15. Februar 2010 an der Ostkueste in Australien...
15.02.2010 Sydney - Singapur
22.02.2010 Singapur - London
23.02.2010 London - Hamburg
Sollten wir uns spontan dazu entscheiden, nach Rio de Janeiro zu fliegen, könnten
wir das auch machen. Wir sind ja schon groß. Insofern sind alle Angaben ohne Gewähr. ;)
Leo Lissy - 2. Sep, 20:49
Nun ist es endlich soweit, Leo und Janna beginnen ihre große Reise und entdecken in 172 Tagen die große, weite Welt. Wer Leo und Janna sind? Sie kommen aus der (bisher) schönsten Stadt der Welt, kennen sich seit 13 Jahren und wollen nun endlich mal etwas erleben. Die Schule haben sie erfolgreich abgeschlossen und nun ist die beste Zeit, um eine solche Reise zu unternehmen.
Hier seid ihr jedenfalls genau richtig, um bei ihren Abenteuern dabei sein zu können und sie zu kommentieren.
Wir wünschen euch viel Spaß.
Leo Lissy - 2. Sep, 20:47