Freitag, 8. Januar 2010

Die Reise geht weiter...

Dass die Zeit schnell vergeht, das haben wir ja mittlerweile mitbekommen, aber trotzdem sind wir immer wieder verbluefft und auch ein bisschen traurig darueber, wobei wir uns ja auch immer wieder aufs neue auf die kommenden Erlebnisse freuen.
Da also auch die zwei Wochen Bondi Beach am 5.1. vorbei gingen, hiess es fuer uns wieder einmal: Rucksaecke packen, Abschied nehmen und die Reise geht weiter...
Was den Abschied diesmal allerdings ein bisschen schwerer machte, war die Trennung von unserer adoptierten Reisegenossin Lulu, die wir nun ganz alleine in Sydney zuruecklassen mussten (oh Gott, klingt das dramatisch). Aber auch die sehen wir ja schon in ein paar Wochen in Sydney wieder.
Vollbepackt ging es fuer uns also am Abend des 5.1. (nachdem wir die Wohnung sauberer hinterlassen hatten, als sie uns uebergeben wurde) ein letztes Mal mit der Bahn von Bondi zur Central Station. Schon auf dieser kurzen Strecke wurde uns auch wieder einmal deutlich, wie kompliziert es sein kann, als Backpacker und vollbeladen Bahn zu fahren. Na ja, in Sydney muessen die Menschen es ja schon gewohnt sein, dass kleine Maedchen mit grossen Rucksaecken die Bahn verstopfen.
Endlich ausgestiegen trafen wir an der Central Station zwei sehr nette Bahnmitarbeiter, die uns mit unseren ganzen Taschen anscheinend so bemitleidenswert fanden, dass sie uns kurzerhand und hoechstpersoenlich zum Greyhound brachten. Was fuer nette Menschen man doch immer wieder trifft... (dass allerdings Paul nichts getragen hat und Al auch nur unseren Coolbag in der einen Hand hatte, muessen wir ja hier nicht so breit treten, die beiden hatten wahrscheinlich einfach gerade nichts zu tun – und wir sind ueber jeden netten Menschen, den wir treffen, sehr gluecklich).
Beim Greyhound sollte dann eigentlich auch einfach nur noch eingecheckt, Platz genommen und 16 Stunden spaeter in Surfers Paradise angekommen sein, aber neiiiiiiin – da haben wir wohl glatt etwas vergessen! Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von: Das Reisen mit Leo und Janna ist nicht einfach!
So hoerten wir nach ca. 4,5 Stunden, mitten in der Nacht einen lauten Knall. Alle Passagiere (inkl. Janna und Leo), die bis dahin noch schoen geschlummert hatten, waren hell wach und doch ein bisschen unruhig, als der Busfahrer dann auch noch direkt auf dem Standstreifen zum Stehen kam.
Was allerdings alle noch mehr verwunderte, als dieser dann auch nach einem kurzen Blick wieder einstieg und weiterfuhr. Als zwanzig Minuten spaeter alle wieder fast eingeschlafen waren und den Knall eigentlich schon abgehakt hatten, kam der gute Busfahrer allerdings schon wieder zum Stehen. Die Vermutung, dass es sich diesmal nicht nur um einen kurzen Stop handeln sollte, bestaetigte sich, als der Fahrer anfing einen der zwanzigtausend Reifen am Greyhound zu wechseln. Na toll!
Einmal davon abgesehen, dass er dazu den Motor ausmachen musste, der allerdings im Normalsfall die Klimaanlage am Laufen haelt. Draussen zu kalt, drinnen zu warm und totmuede. Was fuer eine Nacht.
Nach zwei Stunden (die wir dann doch irgendwie schlafend im Bus verbracht haben) wurden wir wieder von der freundlichen Stimme des Fahrers geweckt, der uns darauf aufmerksam machte, dass wir nun endlich wieder fahren wuerden (danke, das haben wir noch gar nicht gemerkt) und dass wir nach weiteren zwanzig Minuten Fahrt eine Pause machen wuerden. Noch eine Pause!?
So kamen wir also mit zweieinhalb Stunden Verspaetung, totmuede und mit dem dringenden Wunsch nach einer Dusche in Surfers Paradise an. Wobei wir schon nach einer Minute in diesem Ort feststellen mussten, dass Paradise hier nicht wirklich passend ist. Wir haben naemlich lange nicht mehr so einen haesslichen Ort an der Ostkueste gesehen, der bekannt dafuer ist, dass die Hochhaeuser am Nachmittag viel zu viel Schatten auf den Strand werfen und die so ganz nebenbei auch einfach ueberhaupt nicht in die Gegend passen. Aber eine Nacht sollten wir auch dort ueberleben und am naechsten Morgen ging es auch schon weiter Richtung Norden. Unser naechstes Ziel: Noosa. Problem heute: Das Wetter. Hallo?! Wir sind im Sommer in Australien und haben schon viel zu lange die Sonne nicht mehr gesehen. Also an alle, die gerade nichts zu tun haben: Daumen druecken, dass es besser wird, damit wir das deutlich schoenere Noosa und den Australia Zoo nicht bei Regen zu Gesicht bekommen...

Samstag, 2. Januar 2010

Flohes neues Jahr!

Obwohl die Abstaende zwischen den Beitraegen ein wenig groesser geworden sind, was einfach daran liegt, dass das mit dem Internet hier alles nicht so einfach ist, heisst das ja nicht, dass wir hier in Sydney – Bondi nichts erleben. Ganz im Gegenteil!
Nachdem wir die Weihnachtsfeiertage gut ueberstanden hatten, ging es am Montag abend (28.12.) zum zweiten Mal Richtung Sealife Aquarium, in der Hoffnung, dass die Schlange diesmal nicht bis auf die Strasse stehen wuerde. Und wir hatten wirklich Glueck!
So verbrachten wir also den ganzen Abend mit Fische gucken und uns nicht nur einmal vor einigen, sehr speziellen Gestalten zu ekeln, die boesesten Quallen ganz Australiens zu begutachten, den Unterschied zwischen Alligatoren und Krokodilen kennenzulernen und durch die Tunnel zu marschieren, die uns die groessten Haie, Rochen eine Menge Dori's und Kahn's (fuer alle, die mit “Findet Nemo nicht vertraut sind” - bunte, suesse Fische) und Salat essende Seekuehe ganz nah brachten.

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Ein sehr gelungener Abend also.
Die einzige Tatsache, die einen kleinen Schatten auf unseren Sealifebesuch und auch leider auf die folgenden zwei Tage werfen sollte, war Lisa's kurzfristig geaenderte Heimreiseplanunge, mit der wir alle (einschliesslich Lisa) erst einige Tage spaeter gerechnet hatten. Doch Lisa's Plan, am 5.1. ihren Weg Richtung Deutschland anzutreten, musste am 28.12. also leider ganz spontan auf den 31.12. geaendert werden, da alle Fluege von Australien nach Deutschland vom 1. bis mindestens zum 20. Januar ausgebucht waren. Unglaublich, aber wahr. So war also unser Ziel, die letzten Tage so schoen wie moeglich zu machen und unsere Zeit mit Lisi noch einmal richtig zu nutzen.
Geplant, getan.
Am naechsten Tag, dessen erstes Geschenk eindeutig das Wetter war, ging es dann also wieder einmal nach Sydney rein, wo es nach einer Menge Sightseeingspass (Opera House, Harbour Bridge, Botanic Garden, Hyde Park etc.) zum Staerken ins “Loewenbraeu” mitten in Sydney ging.
Ein bayrisches Restaurant downunder – das konnten wir uns schliesslich nicht entgehen lassen! Und so liessen wir Lisi's vorletzten Abend bei Schnitzel, Spaetzle, Semmelknoedel und einem Spaziergang am Darling Harbour ausklingen.

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Das anschliessende ungeplante abendliche “Weintesten”, das Dominic, der ein paar Tage in Sydney zu Besuch war, anzettelte, endete dann spaet und komplett nuechtern im frisch bezogenen Bett.

Warum wir das frisch bezogen erwaehnen moechtet ihr wissen? Na gut.
Unglaublicherweise hatten wir naemlich nach unseren Weihnachtsfeirtagen einige neue Mitbewohner, die sich sehr schnell vermehren und uns ziemlich auf die Nerven gehen sollten.
Das ganze fing damit an, dass Leo (warum eigentlich immer Leo?) alle anderen auf ihre komischen, juckenden Stellen am Fuss aufmerksam machte, die erst, nicht wirklich furchteinfloessend, doch schnell zu einem riesig kleinen Problem fuehren sollten. Als Lisa naemlich ebenfalls einige dieser Stellen an ihrem Koerper ausmachte, Janna sie schliesslich als Flohstiche identifizierte und Lulu noch hinzufuegte, dass sie in den letzten Tagen auch einige kleine schwarze Tierchen in der Gegend hat rumspringen sehen, war das Drama komplett: Floehe!
So mussten wir also, nach Absprache mit der Vermieterin und der Erklaerung, dass diese wohl von der Katze, die eigentlich auch in der Wohnung wohnte, kamen, das gesamte Appartment auf den Kopf stellen, alles waschen und eine ganze Dose “Antiflohspray” auf allen moeglichen Moebelstuecken verteilen. Ob wir nach dieser Aktion wenigstens alle Tiere loswaren? Darueber sprechen wir an dieser Stelle lieber nicht, aber wenigstens wurden nach der “Weintestnacht” nur noch ein bis zwei und nicht mehr zehn bis zwanzig neue Flohstiche ausgemacht. Und langsam sind wir wohl auch alle los.
Sollte also im guten Deutschland irgendjemand einmal ein Floh- oder Kakerlakenproblem haben, keine Sorge: Das Geld fuer den Kammerjaeger koennt ihr sparen – unsere Nummern habt ihr ja.

Lisa's letzten Tag verbrachten wir dann ganz entspannt gemeinsam bei einem letzten Besuch im Shoppingcenter und einem guten Abendbrot, nachdem auch Leo und Janna ihre Weiterreise am Morgen des 30.12. endlich geplant und gebucht hatten.
Die zwei Wochen Bondi Beach gehen eben leider auch irgendwann vorbei...

Nach einem super Abschiedsfruehstueck und einem traenenreichen Abschied am Busbahnhof, trat Lisa also am 31.12.2009 ihre Heimreise an, waehrend wir uns, leider ohne unser letztes Puzzleteil, auf den Weg nach Birchgrove machten, um uns ueber den Tag einen super Blick auf das neujaehrliche Feuerwerk zu sichern.
So verbrachten wir also den ganzen Tag mit Caro, Jens und noch einigen anderen lieben Menschen in einem Park mit perfektem Blick auf die Harbourbridge und somit auch das Feuerwerk, fuer das Sydney ja nun bekannt ist und das man sich auch nicht entgehen lassen darf, wenn man nun wirklich die Moeglichkeit hat in Sydney Sylvester zu feiern.
So durften wir uns also nach 8 Stunden warten auf das erste Feuerwerk um 9 pm freuen und drei Stunden spaeter auch das neue Jahr mit dem unglaublichsten uns groessten Feuerwerk begruessen, das wir jemals erlebt haben. Dafuer hatte sich das Warten echt gelohnt.
Doch ein bisschen verwirrt waren wir schon, dass sich nicht, wie in Deutschland, alle um Mitternacht in den Armen lagen und sich ein frohes neue Jahr wuenschten (um ehrlich zu sein hatten wir einen Countdown erwartet, der allerdings ausblieb und somit bei uns fuer ordentlich Verwirrung sorgte) und vorallem, dass wir keinen einzigen Boeller hoeren konnten (in Australien sind Feuerwerkskoerper naemlich verboten).

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Nachdem wir dann den Heimweg, der sich schwieriger gestaltete, als gedacht, geschafft hatten und in unseren Betten lagen, wurde diese Sylvestererfahrung ebenfalls fuer sehr downunder, aber trotzdem unfassbar super und auf jeden Fall unvergesslich erklaert.
Um 10 Uhr morgens wurde dann, zusammen mit Tina am anderen Ende der Welt per Telefon, auch das neue Jahr in Deutschland begruesst und dann doch aber noch ein bisschen geschlafen, bevor wir unseren ersten Tag im Jahre 2010 antraten.
Verdammt, die Zeit vergeht so unglaublich schnell.

Sonntag, 27. Dezember 2009

Weihnachten einmal ein bisschen downunder

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Nachdem wir uns in den letzten Tagen ausserordentlich gut in Bondi Beach eingelebt, den Strand genossen, uns ans regelmaessige abendliche Kakerlakenjagen gewoehnt und ordentlich Essensvorrat fuer Weihnachten angesammelt hatten, konnte unserem “deutsch-australischen” Weihnachtsfest am 24.12. nichts mehr im Wege stehen. Wir feierten zwar, wie wir es gewohnt sind, am 24.12. abends, haben uns aber dafuer fuer ein typisch australisches WeihnachtsBBQ entschieden.
So wurde am Donnerstag (waehrend in Deutschland noch alle in den 24.12. hineinschliefen) den ganzen Tag die Wohnung vorbereitet, geputzt, Essen zubereitet und unser super Tannenbaum geschmueckt (dieser besteht aus zusammengebastelten Bierkartons, Blumen und anderem Gestruepp – eben auch ein bisschen anders), bis es dann am abend endlich hiess: “Merry Christmas” und Guten Appetit! (Aber ganz ehrlich, so richtig Weihnachten war fuer uns trotzdem nicht – na ja, wir haben es immerhin versucht)
Nach unserem super Essen gab es dann sogar einige kleine Geschenke. Wir Maedels haben untereinander Julklapp gemacht und von Zuhause kamen per Paket und ueber Jens auch noch ein paar kleine Ueberraschungen, ueber die wir uns riesig gefreut haben. An dieser Stelle noch einmal ein grosses Dankeschoen an die Eltern und Tina :)
Danach wurde einfach nett zusammengesessen und getan, was auf einer Feier getan werden muss.

So schnell wie es gekommen war, war es aber auch schon wieder vorbei und den 25.12. (in Australien ja der eigentliche “Christmas Day”) verbrachten wir gemuetlich mit Wifi bei Mc Donald's nutzen (mein Gott gehen am Weihnachtsvormittag viele Menschen zum Burgeressen ins Familiemrestaurant) und nichts tun – aber auch dabei hatten wir eine Menge Spass. So wurden ausgiebig Weihnachtsfilme geschaut, Reste gegessen, geschlafen und so weiter - wie ein richtiger Feiertag eben.
(Die Kakerlakenjagd am Abend zaehlen wir jetzt einmal nicht dazu, die sind mittlerweile wirklich Alltag geworden).

Nachdem wir uns also am 25.12. ausgiebig vom nicht vorhandenen Weihnachtsstress erholt hatten, zog es uns am Samstag in die Stadt – wir wollten eigentlich ins Sealife Aquarium.
Dass der 26.12,. in Australien als “Boxingday” bekannt, ganz anders verbracht wird, als in Deutschland, wo man am 2. Weihnachtstag ja generell nicht soo viel unternehmen kann, war uns klar. Dass die Stadt nicht leer sein wird, hatten wir also schon vermutet, aber dass dieser beruehmt beruechtigte Tag wirklich keinen anderen Namen, als Boxingday verdient hat, das wurde uns erst klar, als wir in der Stadt aus der Bahn stiegen.
Die Schaufenster waren mit “Reduziert-Plakaten” zugekleistert, die Strassen waren so voll von Menschenmassen, dass man die Geschaefte ueberhaupt nicht mehr erkennen konnte, an den Geschaeften standen Tuersteher, die dafuer sorgten, dass es nicht mehr Menschen moeglich ist, in den Laden zu gehen, als vom Geschaeft gewuenscht und vor diesen Laeden warteten in langen Schlangen noch mehr Menschen. Die Geschaefte, die sich den Luxus eines Tuerstehers nicht leisten wollten oder konnten, platzten meist aus allen Naehten und es stellte sich schnell die Frage, warum wirklich so viele Menschen am 26. Dezember einkaufen gehen, obwohl sie wissen, wie voll es werden wird.
So sah es leider am Sealife-Aquarium auch nicht anders aus und wir verschoben unser Vorhaben auf einen anderen Tag.
Stattdessen suchten wir uns ein Einkaufszentrum, das nicht ganz so voll war, schlenderten dort ein bisschen herum und besuchten anschliessend noch Paddys Market (ein riesger Indoor-Markt, wo es alles gibt, was nicht gebraucht wird), den Leo und Janna allerdings direkt wieder verliessen, da es dort auch nicht anders aussah, als im Rest der Stadt.
Da das Wetter heute nicht wirklich gut war, ging es danach dann zurueck in unser kuscheliges Kakerlakenappartment, wo immer noch Reste darauf warteten gegessen zu werden.
Was fuer untypische Weihnachtsfeiertage.

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Dienstag, 22. Dezember 2009

Backpackerleben pur!

Da wir uns ja nun einige Tage schon nicht mehr gemeldet haben, dachten wir uns, wir tun dies mal wieder. Nun allerdings nicht mehr aus irgendeinem Hostel, sondern endlich aus unserem neuen Zuhause fuer die naechsten zwei Wochen.
Nicht, dass sich das Einziehen in unser neues Appartment (nur ca. 6 Minuten entfernt vom Bondi Beach) ausnahmsweise einmal einfach gestaltet haette, aber nun sind wir da und freuen uns sehr, einmal nicht jeden zweiten Tag unser Gepaeck durch die Gegend schleppen, uns um neue Schlafmoeglichkeiten kuemmern und regelmaessig unsere Rucksaecke fuer ihr Gewicht verfluchen zu muessen (wobei letzteres eher auf Janna, als auf Leo zutrifft).
Nachdem wir also von Port Macquarie auf direktem Wege nach Sydney-Manly gefahren waren und uns dort zwei nette Tage gemacht hatten, an denen allerdings ausser Ort angucken und durch die Fussgaengerzone bummeln (bei Lulu wuerden wir es allerdings als Hardcoreshoppen bezeichnen) nicht viel machen konnten, ging es am Samstag wieder ins Zentrum von Syndey. Dort verbrachten wir dann noch eine Nacht im neuesten Hostel Sydneys direkt am Hafen (mit direktem Blick auf das Opera House und die Harbour Bridge), das erst im November eroeffnet wurde.
Mit grosser Erwartung und Freude auf eine Auszeit vom alltaeglichen Backpackerleben ging es dann am Sonntagmorgen erst zum Adventsfruehstueck zu Caro und Jens in die Wohnung und von dort aus wollten wir dann endlich nach Bondi und einfach nur noch in unser Appartment einziehen.
Aber tataaa, immer wenn wir etwas ganz dringend brauchen kommt irgendetwas dazwischen. So war Juliette, die Vermieterin, reichlich ueberrascht, als wir am Sonntag Mittag mit allem unserem Kram bei ihr vor der Tuer standen.
Das Missverstaendnis: Juliette war zwar darauf eingestellt, dass wir kommen, um uns den Schluessel zu holen, aber einziehen konnten wir definitiv erst am Montag. Verdammt!
So konnten wir zwar ein paar Sachen in der Wohnung lassen, mussten dann aber noch einmal fuer eine Nacht ein Hostel suchen. Die Stimmung war also endgueltig im Keller angekommen (im Erdgeschoss war sie schon wieder, nachdem wir schon wieder unser Gepaeck nach Bondi bringen mussten). Zu unserem Glueck im Unglueck hatte das Hostel, das nur drei Minuten von der Wohnung entfernt war, noch Betten frei und wenig begeistert bezogen wir also noch einmal ein Hostelzimmer.
Um der Stimmung den Weg nach Oben wieder zu ermoeglichen, machten wir uns dann allerdings noch einmal auf, um uns nett zusammen zu setzen und die naechsten Tage und die damit verbundenen Feierlichkeiten zu planen.
Mit Vorfreude auf den naechsten Tag und einem Ende des nervigen Teils des Backpackerlebens fuer immerhin zwei Wochen ging es dann fuer eine letzte Nacht ins Hostel.
Und Montag morgen war es dann endlich so weit. Um 10:25 Uhr Ortszeit bezogen wir endlich unsere Wohnung in der Luciusstrasse in Bondi. Juhu!
Den restlichen Tag verbrachten wir mit Einziehen, 4 Maschinen Waesche waschen, Spinnen wegsaugen und Vorratseinkauf. Nun koennen die Feiertage (die sich fuer uns zwar nicht so anfuehlen, aber egal) endlich beginnen!
Cheers.


Erlebnis des Tages 1
Der Einkauf:
Man stelle sich folgende Situation vor: Lisa, Lulu, Leo und Janna betreten mit Einkaufszettel und leeren Rucksaecken den Coles-Supermarkt um die Ecke (der Einkaufszettel soll die ganze Einkaufsaktion ein bisschen geplanter von statten gehen lassen).
Lulu, die mit Abstand am wenigsten Geduld beim Einkaufen hat und den Laden am liebsten schneller wieder verlassen wuerde, als sie ihn betreten hat, stuermt mit dem Einkaufswagen voran. Janna mit Zettel hinterher. Leo, die eigentlich nur auf ihren Plastikkaese, die Haferflocken und ihr Obst besteht (und nebenbei noch viermal erwaehnt, dass sie sich NICHT an den Tomaten beteiligen will), haelt sich unauffaellig im Hintergrund und wirft nur ab und zu ein paar Begriffe vom Zettel in den Raum und Lisa... Ja Lisa (diejenige von uns, die mit Abstand am meisten Ahnung vom Kochen hat und allem, was dazu gehoert), bleibt direkt am ersten Probierstand stehen und versucht auch allen Anderen den komischen Brei auf ihrem Loeffel schmackhaft zu machen.
Weiter gehts.
Lulu immer noch mit Einkaufswagen voran. Begriff vom Einkaufszettel, den Janna verzweifelt versucht abzuhaken oder einzuhalten, Preise vergleichen und rein in den Einkaufswagen – so hat Lulu es gern. Leo immer noch eher unaufaellig. Lisa hingegen bleibt schon wieder an jedem zweiten Regalbrett stehen, schlaegt neue Dinge zum Kochen vor und freut sich ueber alles, was sie so finden kann.
Ein paar Minuten spaeter sind allerdings doch alle in unterschiedliche Geange verschwunden. Janna sucht verzweifelt ihr Muesli, Lulu geht das alles schon wieder nicht schnell genug, Leo sucht ihren Plastikkaese und Lisa ist zwischen allen moeglichen Leckereien verschwunden.
Weitere Minuten spaeter suchen Janna und Leo ihr Shampoo und ihr Obst, als sie zufaellig wieder Lulu und Lisa ueber den Weg laufen.
Lisa, die sich schon wieder ueber das ganze Obst und Gemuese freut, wird von Lulu, die nur noch schnell die guenstigsten Tomaten gegriffen hat, zur Kasse mitgeschoben.
Einige Minuten, ein halben Meter langen Bon, vier volle Rucksaecke und acht volle Plastiktueten spaeter verlassen die Vier den Supermarkt.
Was fuer ein Erlebnis. Endlich mal wieder richtig auf Vorrat eingekauft. Waere es nicht auf Vorrat koennte man allerdings die Summe auf dem Bon auch nicht wirklich verantworten.
Na ja. Man wird sehen.

Erlebnis des Tages 2
Die erste heimische Kakerlake:
Man stelle sich eine weitere Situation vor: Die Maedchen beschliessen gerade ins Bett zu gehen, als Leo, die sich nur kurz zum Pipi machen verabschieden wollte, mit einem fiepsenden Laut wieder in der Wohnzimmertuer steht.
“Da ist 'ne riesengrosse Kakerlake!!”
Kurze Stille, danach fangen alle an zu handeln. Janna sucht wie eine Bekloppte das nicht vorhandene Insektenkillmittel in allen moeglichen Schraenken, Lisa stellt erstmal fest, dass das Tier gar nicht so gross ist und will es mit dem Kloreiniger erledigen und Lulu will eigentlich ein Glas ueber das Tier stuelpen und es nach draussen verfrachten, will es aber auch eigentlich nicht selber machen.
Unter grossem Protest von Lulu versucht Lisa das Tier (eigentlich ist der Name Tier fuer so etwas hier fehl am Platz) mit dem Kloreiniger zu bespruehen und steht eine Minute spaeter mit einem dicken Grinsen im Flur und berichtet Janna, die erst einmal MORTIN! auf den Einkaufszettel geschrieben hat, dass das Tier tot waere. Ja, so sah es auch wirklich aus. Verkrueppelt und regungslos auf dem Ruecken liegend. Zum Glueck.
Nur wie bekommt man das Tier jetzt dort weg.
Janna greift zum Kuechenpapier und schmeisst das Ding kurzerhand, samt Papier ins Klo. Lisa, die sich erst noch kurz ueber die moralischen Folgen des Todes Gedanken macht (“Janna, ich glaube es ist verboten solche Tiere zu toeten...” - “Haeh? Was soll man denn sonst mit den machen?”) spuelt dreimal kraeftig nach. Doch tataaa – das Problem: Das Kuechenpapier will sich einfach nicht herunterspuelen lassen.
Bevor das Klo also wieder freigegeben werden konnte, konnte man erst noch Janna und Leo beobachten, die mit Klobuerste und Muelltuete verzweifelt versuchten, das Kuechenpapier wieder aus der Toilette zu entfernen.
Oh man, was fuer eine Aufregung – und das so kurz vor dem Schlafen gehen.

Erlebnis des Tages 3
Babykakerlaken:
Nachdem Janna gerade ihre Vorlesung des Erlebnis des Tages 2 beendet hatte und eigentlich alle schlafen gehen wollten, war es Lisa, die kurzerhand dem naechsten Erlebnis des Tages begegnete, als sie nur noch einmal kurz auf Toilette musste.
Kaum war das Licht im Bad an, konnte man ca. 10 Minikakerlaken in alle moeglichen Ecken krabbeln und eine Sekunde spaeter, Lisa mit dem Kloreiniger bewaffnet hinter ihnen herspruehen sehen. Dass man Kakerlaken nicht zertreten darf, weil man dann dafuer sorgt, dass sich die Eier ueberall verteilen, das wussten wir und haben die erste Kakerlake ja nun auch genau deshalb mit Kloreiniger erledigt und dann ins Klo geworfen. Wo zum Teufel kommen nun die anderen alle her?
War ja aber eigentlich auch nicht so wichtig, denn was da war, musste vernichtet werden.
Waehrend Lisa also mit dem Kloreiniger in der Hand, Schlafbrille auf dem Kopf, Pyjama am Koerper und geflochtenen Zoepfen am ganzen Kopf kurzerhand das ganze Bad bespruehte, macht Lulu sich die ganze Zeit Gedanken, wo sie denn ausversehen eine Kakerlake zertreten haben koennte und wo sich also noch mehr Kakerlaken aufhalten koennten und Leo verglich kurzerhand eine Kakerlake mit einer Babuschka und das einzige, was man aus ihrer Ecke hoeren konnte war “Ei in Ei in Ei in Ei...”.
Nachdem dann alle wieder in den Betten lagen, bildete sich jeder ein, dass gerade mindestens zehn Kakerlaken ueber den eigenen Koerper laufen und Lisa versuchte zusaetzlich noch die Muecke im Zimmer zu erledigen. Allerdings vergeblich. Tja, vielleicht haette sie noch einmal zum Kloreiniger greifen muessen...

Donnerstag, 17. Dezember 2009

“Don't judge a book by it's cover...”

Nachdem wir gestern Port Macquarie mit unseren ultimativen Shoppern und den abgefahrenen Helmen (always wear a helmet in Australia) unsicher gemacht haben, stellten wir fest: Och, mensch, ist ja eigentlich doch ganz nett hier. Zu bloed, dass wir direkt nach unserer Ankunft ein Hotel in Manly (Sydney) und den Greyhound dazu gebucht haben.
Na ja, so wurde also der eine Tag in PortMacquarie ausgenutzt und nachdem wir also den Rainforestwalk mit Fahrraedern absolviert, den schoenen Strand genossen, den Koalas im Koalahospital “Gute Besserung” gewuenscht hatten und zu guter Letzt natuerlich auch noch die Shoppingmeile unsicher gemacht hatten, wurden im Hostel schon wieder die Sachen zusammen gepackt und frueh ins Bett gegangen. Der Greyhound, der uns also die letzten Stunden nach Sydney (unserem neuen Zuhause fuer die naechsten Wochen) bringen sollte, sollte naemlich schon um 5:40 Uhr starten.
Jaaa und damit ihr euch mal wieder ein bisschen ueber uns arme Backpacker lustig machen koennt, kommt jetzt, seit mehreren Wochen endlich mal wieder ein bisschen ”Reisepech” - die letzten Wochen waren selbst uns ja schon fast zu einfach.
Gerade mit saemtlichen Taschen an der Greyhoundstation angekommen, kam uns eine nette andere Backpackerin entgegen, die uns mitteilte, dass sie gerade vom Greyhound angerufen wurde und dass dieser zwei Stunden Verspaetung hat. Super!
Wie wir die Zeit herumbekommen haben, wissen wir selber nicht mehr so genau, aber wir haben es zumindest geschafft und durften dann auch endlich um 7:40 in den roten Uebeltaeter steigen...
Nach sechs langen Stunden war es dann endlich geschafft und zum ersten Mal durften wir mit eigenen Augen, den Ausblick auf die Harbourbridge und das Opera House geniessen.
Leo hatte direkt ein bisschen Angst vor der grossen Stadt. Nach dem Outback, Byron Bay und den anderen Doerfchen, die es nicht wirklich wert sind, sie noch einmal beim Namen zu nennen, ist das ja auch gut verstaendlich – da vergisst man seine eigene Grosssdtadtherkunft doch schon schnell einmal.

Relativ Problemlos (abgesehen vom Gechleppe des Gepaecks) ging es dann auch direkt weiter auf die Faehre und nach Manly, wo wir unsere restlichen Tage verbringen werden, bis wir dann am Sonntag ins Appartment am Bondi Beach ziehen duerfen.
Klingt doch nach einer ganz passablen Zeit...

Lost im Kaff – Klappe die Zweite

15.12.2009
Okay Freunde... nachdem wir heute noch einmal erfahren durften, dass in Coffs Harbour absolut nichts los ist und dann auch noch das Shuttlepersonal zu unfreundlich war (wir haben ein paar Sachen im Hostel vergessen und der Dummkopf meinte, er haette keine Zeit zurueck zu fahren, dabei haben wir das selbst mit dem Taxi locker geschafft), waren wir froh, aus dem kleinen, haesslichen Kaff endlich wegzukommen.
Unser naechster Stop: Port Macquarie.
Was wir allerdings nicht wussten: dass es sich bei diesem Ort ebenfalls um ein kleines haessliches Kaff handelt, in dem man zwar ein bisschen mehr machen kann, als in Coffs, was allerdings auch kein Grund dafuer waere, laenger hier zu bleiben...
Einmal davon abgesehen, dass das Hostel, das uns als “bestes Hostel Australiens” empfohlen wurde, ein einziger Reinfall ist. Aber da uns das schon lange nicht mehr beeindruckt, ist dies wirklich nur zweitrangig.
So ging es also nach einem schnellen Abendbrot (warum zum Teufel arbeiten beim Pizzaservice um die Ecke 8jaehrige Jungen, die noch nicht einmal ueber den Tresen gucken koennen?) auf die Suche nach einem neuen Ziel, bis wir dann am Sonntag endlich in unser heissersehntes Appartment in Bondi Beach einziehen duerfen...
Aus Angst vor einem “Kaff – Klappe die Dritte”, entschieden wir uns dann spontan direkt nach Sydney durchzufahren und die letzten Tage bis Sonntag in Manly zu verbringen.
Aber vorher wird noch Port Macquarie unsicher gemacht! (Was bei einem Ort, der nicht groesser ist, als das AEZ, nicht sonderlich schwer werden wird).

Nun werden wir in Byron Bay Erinnerungen schwelgen und danach ins Bett gehen...

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